Book-Off

Markenklamotten für 8 Euro? Ein neues paar Schuhe für 15 Euro? Oder doch lieber einen neuen Manga für einen Euro? Was für manche nach einem Traum klingt, gehört in Japan zum Alltag. All dies möglich machen Secondhand Shops – und die Artikel sehen dabei auch noch aus wie neu! Während Secondhand Shops in Deutschland eher eine Seltenheit sind und oft mit Geldnot oder der Vorstellung von alten, dreckigen Klamotten verbunden werden, erfreuen sie sich in Japan an großer Beliebtheit. Warum das so ist, erfährst du in diesem Artikel.

 

Neue Kleidung, die nicht neu ist

Secondhand Shops sind in Japan beliebt. Es gibt sie in allen möglichen Formen und Varianten: Von der großen Kette bis hin zum kleinen lokalen Shop im Bahnhof. Einige Läden sind auf Klamotten spezialisiert, während andere wiederum hauptsächlich Elektronik oder Bücher verkaufen. Beim genauen Hinblick unterscheiden sich alle Läden zwar im Detail, doch eines haben sie gemeinsam: Die Artikel sind wie neu.

Artikel in Secondhand Läden werden vor dem Verkauf gründlich gereinigt. Da Japaner generell mit ihrem Hab und Gut einen guten Umgang pflegen und gar nicht erst auf die Idee kommen, unnütze Dinge zum Verkauf anzubieten, braucht man keine Angst haben, in einem japanischen Secondhand Shop nur Müll vorzufinden. Die dort angebotenen gebrauchten Gegenstände sehen tatsächlich aus wie neu – mit dem Unterschied, dass sie für wenig Geld zu haben sind.

Kleine Preise bis hin zu Luxus-Gegenständen

Nichts desto trotz kommen auch Reiche in Secondhand Läden voll auf ihre Kosten. Neben günstigen Markenartikeln von Nike oder GAP findet man hinter verschlossenen Vitrinen auch Highend-Klamotten von Prada oder Dior für mehrere hundert Euro. Auch Uhren oder Videospielkonsolen können in Secondhand Läden für mehrere hundert Euro gekauft werden. Viele dieser Läden gleichen daher richtigen Einkaufszentren. Es lohnt durchaus, zunächst einen Blick in einen Secondhand Laden zu werfen, wenn man sich etwas Neues kaufen möchte.

 

Secondhand-Ketten wohin das Auge reicht

Die meisten Secondhand Läden sind in der Hand von großen Ketten, die quer über das Land verteilt sind.  Ein bekannter Name ist die hard-Off Kette, die in Tokio öfters zu finden ist als die meisten anderen großen Geschäfte. Besonders bekannt sind die Läden Mode-off und Book-Off, die zu den größten Secondhand Läden des Landes zählen. Unter dem Label Mode-off werden hauptsächlich Klamotten verkauft, wogegen man in einem Book-off Bücher, Manga und Videospielkonsolen findet. Besonders Manga können hier günstig für oft nur 100 Yen kaufen, was weniger als einem Euro entspricht.

Hier findet man nicht nur alte, sondern auch brandneue Manga.  Diese sind in der Regel natürlich etwas teurer als die etwas älteren Bücher. Japaner kommen hier jedoch oft auch hin, um mehrere Stunden lang im Stehen die Manga zu lesen, ohne auch nur einen Yen dafür zu zahlen.

Etwas ältere Mangareihen lassen sich auch als Set kaufen. Ich habe schon erlebt, dass die komplette Dragonball-Reihe mit mehr als 50 Büchern für weniger als umgerechnet 20€ verkauft wurden – obwohl sie noch wie neu aussahen. Sammler kommen hier also auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Neben Bücher und Manga verkauft der Book-Off auch eine Menge CDs und manchmal sogar auch Filme. Die meisten Artikel sind natürlich auf Japanisch, sodass Touristen weniger damit anfangen können. Vor allem aber für Musik sind Kenntnisse der japanischen Sprache aber nicht von Nöten. Bei einem Japanbesuch wäre ein Besuch bei einem Book-Off daher sicher nicht übel, vor allem wenn man vor hat, seine Musiksammlung aufzustocken.

 

 

Als Mangafan sind aber sicher die günstigen Manga interessant – vielleicht wäre einer unserer Japanischkurse ja genau das richtige für dich?

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